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In der letzten Zeit konnten sich Jiddisch-Begeisterte über so manche gute Nachricht freuen: Die Verfilmung von Deborah Feldmans Bestseller Unorthodox — mit vielen Dialogen auf Jiddisch — ist ein Riesenerfolg auf Netflix. Gleiches gilt für die israelische Serie Shtisel, in der das Jiddische ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. J.K. Rowlings Kinderbuchklassiker Harry Potter wurde vor Kurzem ins Jiddische übertragen. YIVO, das Jiddische Wissenschaftliche Institut, bietet viele Online-Kurse zur jiddischen Sprache und Kultur an. Und auch die Folksbiene, New Yorks jiddisches Theater, wartet mit zahlreichen Online-Events auf.

Kurz gesagt: Jiddisch boomt wie nie zuvor. Der perfekte Zeitpunkt also, Jiddisch zu lernen bzw. vorhandene Kenntnisse aufzufrischen.

Die YouTube-Serie Yiddish Word of the Day ist eine ausgezeichnete Adresse für alle, die sich (wieder) näher mit dem Jiddischen beschäftigen möchten. Die jiddische Ausgabe der New Yorker Zeitung The Forward — der Forverts (דער פֿאָרװערטס) — veröffentlicht regelmäßig ca. dreiminütige Lernvideos mit einfachen Wörtern und Wendungen auf Jiddisch. Forverts-Chefredakteurin Rukhl Schaechter erklärt das neue Vokabular auf Englisch und steuert die notwendigen kulturellen und etymologischen Infos bei. 

Frank Gabel** hat mit Rukhl Schaechter* über ihre Sendung Yiddish Word of the Day, über die jiddische Sprache als wichtige Trägerin jüdischer Werte und über die jüngste Renaissance des Jiddischen gesprochen — sowie über ihre Mission, den Amerikanern zu vermitteln, dass Jiddisch so viel mehr ist als eine Sprache, auf der sich gut fluchen lässt. 

Es ist jetzt gut ein Jahr her, dass Sie die erste Folge von Yiddish Word of the Day aufgenommen haben. Wie kam es zu dieser Video-Serie?

Ein neuer Kollege beim Forward hat den Anstoß dazu gegeben. Da er sehr gerne kocht, habe ich ihm eine Aufzeichnung meiner jiddischen Kochsendung geschickt. Er war begeistert und fragte mich, warum ich nicht auch eine Lernsendung für Jiddisch mache. 

Ich dachte erst nicht, dass das möglich wäre, da wir ja alle im Lockdown waren und mein Kameramann, mit dem ich bei meiner Kochsendung zusammenarbeite, nicht zu mir nach Hause kommen konnte. Im Endeffekt war die Aufnahme der Lernvideos aber ganz einfach. Ein technisch versierter Kollege half mir mit dem Einblenden des Vokabulars. Vor meiner Zeit als Journalistin hatte ich jahrelang Jiddisch unterrichtet, aber ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich das einmal in einem Online-Format machen würde.

Yiddish Word of the Day ist ein großer Erfolg und erfreut sich vieler Follower in den sozialen Medien. Hätten Sie gedacht, dass die Sendung einen so großen Anklang finden würde?

Ich bin schon überrascht, wie gut es läuft. Die Video-Serie gibt es jetzt seit einem guten Jahr und die Folgen wurden bereits über 600 000 mal aufgerufen. Wir produzierten die Sendung in dem Wissen, dass die Leute zu Hause festsitzen. Viele fingen an, Sprachen zu lernen, die sie schon immer lernen wollten, aber nie die Zeit dazu hatten. Viele hatten ihre Arbeit verloren. Yiddish Word of Day sollte den Leuten also auch Mut machen und sie auf andere Gedanken bringen.

Das Tolle bei YWOD ist, dass für alle Jiddisch-Niveaus etwas dabei ist. Sie erläutern Grundwortschatz, gehen aber auch auf komplexere Sätze und Redewendungen ein und erklären die Herkunft der Wörter. Wie würden Sie eigentlich Ihr Zielpublikum beschreiben?

Mein Zielpublikum sind alle, die sich für die jiddische Sprache interessieren. Viele junge Akademiker lernen jetzt Jiddisch. Oder junge Menschen, für die Jiddisch eine Ausdrucksform jüdischer Identität repräsentiert, in der sie sich wiedererkennen und die mit ihrer linksorientierten Haltung im Einklang steht. Persönlich meine ich, dass wir uns alle zusammen am Jiddischen erfreuen können, ganz unabhängig von unseren politischen Überzeugungen. Es ist wichtig, dass das Jiddische Jüdinnen und Juden zusammenführt.

Es sind also zum einen junge Leute, die sich meine Lernvideos ansehen, vor allem Jiddisch-Studierende. Der Workmen’s Circle zum Beispiel hat im Moment viele gut besuchte Jiddisch-Kurse. Für die Studierenden ist es natürlich eine gute Ergänzung, wenn sie in ihrem Posteingang morgens eine Jiddisch-Lektion von mir finden, die sie in ihrem regulären Kurs so noch nicht besprochen haben. So erhalten sie ergänzenden Input von einer Muttersprachlerin, was natürlich auch wichtig ist. 

Zum anderen haben viele meiner Zuschauerinnen und Zuschauer in ihrer Kindheit Jiddisch gehört. Sie sind Kinder von Holocaust-Überlebenden und haben ihr Leben in den USA oder Israel verbracht. Das Jiddische haben sie nach und nach ganz vergessen. Mittlerweile sind sie in ihren Sechzigern oder Siebzigern und erinnern sich auf einmal wieder an die Sprache ihrer Eltern oder Großeltern. Für sie ist es etwas ganz Besonderes, mit Wörtern und Ausdrücken konfrontiert zu werden, die sie fünfzig Jahre nicht mehr gehört haben. 

In YWOD zeigen Sie, dass Jiddisch Spaß macht, aber auch, dass es eine überaus vielseitige und reichhaltige Sprache ist. 

Richtig. In den USA denken viele, dass das Jiddische keine richtige Sprache ist, dass es keine Grammatik hat und nur aus einer Menge Flüchen besteht. Diese Haltung hat mich immer geärgert. Aber dann wurde mir klar, dass die Leute es einfach nicht besser wissen. Ein Beweggrund für die Serie Yiddish Word of the Day ist also auch, die Leute eines Besseren zu belehren und ihnen zu zeigen, dass das Jiddische ebenso eine Sprache voller wunderbarer Redensarten und Lebensweisheiten ist. 

Ich teile gerne Wendungen, denen ein gewisses Aha-Erlebnis innewohnt, wie z. B. „Schade, dass die Braut zu hübsch ist“ (A khisorn: di kale iz tsu sheyn / א חסרון: די כלה איז צו שיין). Dieser Spruch wird verwendet, wenn sich jemand über etwas beschwert, über das er eigentlich glücklich sein sollte. Wenn man die Wendung zum ersten Mal hört, versteht man sie vielleicht nicht ganz. Man muss erst einen Moment darüber nachsinnen. Wie kann eine Braut zu schön sein? Mich reizt dieser Aha-Moment.

Redewendungen wie diese sind feinsinnig — eine ganz andere Kategorie also als Ausdrücke wie etwa Gey kakn oyfn yam oder shmuk, die viele Leute kennen. Solche Ausdrücke gelten im Jiddischen als sehr vulgär und würden keinesfalls in einem alltäglichen Gespräch verwendet oder gar — was man teilweise auch sieht — in einem Nachrichtenartikel in der Überschrift abgedruckt. Dos past nisht.

Zur Leserschaft des Forverts zählen auch Mitglieder der chassidischen Gemeinschaft. Könnte man sagen, dass Ihre Zeitung gewissermaßen als Brücke zwischen der sekulären und der chassidischen Jiddisch-Community fungiert?

Es ist schwer abzuschätzen, wie viele Chassidim tatsächlich unsere Zeitung lesen oder unsere Videos ansehen. Chassidim teilen Inhalte aus dem Internet gewöhnlich über WhatsApp-Gruppen. Normalerweise gibt  es einen Gatekeeper, der entscheidet, welche Inhalte unbedenklich sind und geteilt werden können bzw. welche als schädlich für die Gemeinschaft angesehen werden. Ich habe gehört, dass meine Kochsendung von einigen Mitgliedern der chassidischen Community gesehen wird. Und ich gehe davon aus, dass unsere Forverts-Artikel über chassidisches Leben von der Community gelesen werden, denn die Mitglieder sprechen oft nicht gut genug Englisch, um diese Art von Nachrichten in der allgemeinen Presse oder im englischsprachigen Forward zu lesen. Also kommen sie zu uns.

Zu YWOD habe ich von der chassidischen Gemeinschaft noch kein Feedback erhalten. Könnte sein, dass sie das Programm in aller Stille  genießen.

Ich habe gehört, dass der Jiddisch-Kurs auf Duolingo von einigen Chassidim genutzt wird, um Englisch zu lernen. 

Beim Duolingo-Kurs ist die Ausgangslage eine andere. Die Macher des Jiddisch-Kurses haben sich bei den Tonaufnahmen dafür entschieden, die ungarisch-chassidische Aussprache des Jiddischen zu verwenden — eine Entscheidung, die sie sich übrigens nicht leicht gemacht haben. Ich glaube aber, dass diese Entscheidung psychologisch gesehen sehr wichtig ist, damit die Chassidim merken, dass ihre Variante des Jiddischen wertgeschätzt wird. Natürlich würde ich mir wünschen, dass sie nicht so viele englische Ausdrücke in ihr Jiddisch mischen würden. Ihre Eltern und Großeltern sprachen ein authentischeres Jiddisch. Die junge Generation benutzt bereits so viele Anglizismen, dass ihr Jiddisch ein bisschen an Charakter eingebüßt hat, denn die englischen Ausdrücke verdrängen die althergebrachten jiddischen. Das ist schade. Aber natürlich erkennen wir an, dass das chassidische Jiddisch sehr wichtig ist, und wir lernen voneinander.

In jedem Fall sind es aufregende Zeiten für alle, die sich auf das Abenteuer Jiddischlernen einlassen. Denn es gibt ein wahres Füllhorn an Angeboten und spannenden Entwicklungen: das kürzlich erschienene, zweibändige Lehrbuch In eynem, der erwähnte Duolingo-Kurs, viele populäre TV-Serien usw. 

So ist es. Ich möchte auch noch eine andere wichtige Entwicklung ansprechen: In der Knesset gibt es jetzt eine Lobby von Parlamentsmitgliedern, die ihre Regierung dazu bewegen möchten, die jiddische Kultur zu unterstützen und damit das Prestige des Jiddischen anzuheben. Das ist eine komplett neue Entwicklung. Die Holocaust-Überlebenden und ihre Kinder sprachen Jiddisch, die russischen Juden sprachen Jiddisch. Aber die Sprache genoss von offizieller Seite her keine Anerkennung. Ich war bei der Knesset-Sitzung zugegen, auf der festgehalten wurde, wie wichtig es ist, dem Jiddischen gebührende Anerkennung zukommen zu lassen. Das war ein besonderer Moment.

Ich meine auch, viel von dem neuerlichen Interesse am Jiddischen rührt  von einem Streben nach Authentizität her. Die Leute wollen die Kultur ihrer Großeltern und Urgroßeltern richtig erfahren, nicht nur auf einer oberflächlichen Ebene. Manche fühlen sich auch etwas verloren. Sie wissen, dass sie Amerikaner sind, sie wissen, dass sie Juden sind. Sie wissen aber nicht, was dieses Jüdischsein eigentlich beinhaltet. Wenn man aber Jiddisch kann — bzw. Ladino, wenn man Sephardi ist —, dann öffnet sich eine ganze Welt neuer Möglichkeiten. 

Außerdem ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass jüngere Jüdinnen und Juden eine Verbindung zu den älteren Generationen aufbauen und pflegen. Die Weitergabe von Familiengeschichten, Traditionen, der Sprache, der Lieder, der Witze usw. hat eine immense Bedeutung im Judentum. Es ist ein wunderbares Gesamtpaket, das die Großeltern an die Enkelkinder weitergeben können. Und das Jiddische ist Teil dieses Pakets.

Durchleben wir gerade eine Renaissance des Jiddischen?

Ja, endlich! Das ist längst überfällig!

Die sechziger, siebziger und sogar die achtziger Jahre waren in dieser Hinsicht ernüchternd. Das Interesse am Jiddischen war damals sehr überschaubar. Die ältere Generation, die die Sprache noch beherrschte, starb nach und nach. Und deren Kinder interessierten sich nicht für Jiddisch. Sie meinten, die Sprache hätte keine Zukunft. Max Weinreich, Uriel Weinreich and mein Vater, Mordkhe Schaechter, und viele andere Jiddisch-Lehrer arbeiteten unermüdlich, um die jungen Leute zu einem Studium der Sprache zu bewegen. Aber damals dachte man nicht daran, dass für die Lernenden das Jiddische tatsächlich ein Teil ihrer jüdischen Identität werden könnte. Das kam erst später. 

Heute ist es so, dass die Leute bereit sind, zurück in die Vergangenheit zu blicken und eine Korrektur vorzunehmen. Auf Jiddisch nennen wir das ein „tikn“ (תּיקון). Es geht um eine Korrektur, die auf moralischer Ebene erfolgen muss. Dieses tikn müssen wir alle machen. Wir müssen zu dem zurückkehren, was wir vor dem Holocaust hatten. Wir müssen mehr darüber lernen, wie das alltägliche Leben damals aussah, welche Literatur geschaffen wurde usw. Indem wir uns damit befassen, ehren wir das Andenken unserer Vorfahren. Es ist eine Form des Erinnerns, die über das Anzünden einer Jahrzeit-Kerze hinausgeht, denn sie integriert die alte Kultur in unser modernes Leben und lässt sie dadurch neu aufleben.

Ein sehr schönes Schlusswort. Vielen Dank! 

Abschließend möchte ich aber doch noch die Frage nachschieben, ob wir uns weiterhin auf neue Folgen von Yiddish Word of the Day freuen dürfen?

Ja, sicher. Wenn ein Hoher Feiertag ansteht, etwas Besonderes in den Nachrichten vorkommt, oder eine neue Jahreszeit beginnt, werden wir Folgen mit dem passenden Vokabular dazu aufnehmen. Vorläufig habe ich noch mehr als genug Ideen.

Auf der Website des Forward ist eine alphabetische Liste mit den einzelnen Folgen von Yiddish Word of the Day abgelegt — von „A“ wie „Anger“ bis „Z“ wie „zaftik“; an gleicher Stelle findet man auch die vollständige Playlist mit sämtlichen 120 Folgen.


R. Schaechter und F. Gabel während ihres Gesprächs auf Zoom.

* Rukhl Schaechter wuchs in New York in einer Jiddischisten-Familie auf. Sie arbeitete jahrelang als Jiddisch-Lehrerin und veröffentlichte preisgekrönte Kurzgeschichten und Lieder auf Jiddisch. Seit 1998 arbeitet sie als Journalistin für den Forverts, seit 2016 in der Funktion der Chefredakteurin. Sie produziert und moderiert die YouTube-Serien Yiddish Word of the Day (אַ ייִדיש וואָרט אַ טאָג) und Eat in Good Health (עסט געזונטערהייט). 

** Frank Gabel ist Übersetzer und Blogger.

Eine gekürzte Fassung des Interviews wurde auf der Website des Jüdischen Museums München veröffentlicht.


Rukhl Schaechter’s
Yiddish Word of the Day

Yiddish Word of the Day started back in April 2020. Just over a year later, it already celebrates its 120th episode.

The last two years have brought a lot of good news for Yiddish lovers: the film adaptation of Deborah Feldman’s bestseller Unorthodox — with a fair part of Yiddish dialogues — is a huge success on Netflix. So is the fantastic Israeli series Shtisel, in which Yiddish also plays a predominant role. J.K. Rowling’s modern classic Harry Potter has finally been translated into Yiddish. YIVO, the Institute for Jewish Research, offers a wide range of online courses about Yiddish culture and language, and Folksbiene, New York’s Yiddish theatre, also has a very extensive program of online events.

In other words: Yiddish is booming like never before.

The right time to learn Yiddish or brush up on your Yiddish skills is now. 

When embarking on a new language, it is important to practice regularly, preferably every day. That’s why the Yiddish Word of the Day YouTube series is an excellent place to start: the Yiddish Forward (Forverts, פֿאָרװערטס) regularly publishes a short video — approx. 3 minutes long — with expressions, phrases and proverbs in Yiddish. Forverts editor Rukhl Schaechter, who also hosts a popular cooking show in Yiddish, explains the words in English, provides the cultural context and elaborates with etymological information.

Frank Gabel** talked with Rukhl Schaechter* about Yiddish Word of the Day, about Yiddish as a vehicle to transport Jewish values, about the renaissance of Yiddish — and about her mission to show Americans that Yiddish is so much more than just a language to say curses in.

It’s been one year since you recorded the first episode of Yiddish Word of the Day. Tell us a bit about how you got the idea for the show. 

Actually, it was the idea of our new editor, who covers the Californian news for The Forward. He loves to cook, so I sent him my cooking show, which is in Yiddish with English subtitles. He thought it was great and asked me why I didn’t do a Yiddish Word of the Day language show.
First, I thought I couldn’t do it, since I was stuck at home and couldn’t have my videographer, who does the cooking show, come to my house. But my colleague insisted, saying it was easy. And it really was. My co-worker Jordan, who is more technical than I am, was able to put the cards on with the Yiddish words. So that’s how it went. Even though I used to teach Yiddish before I became a journalist, it never occurred to me that I would do this online.

YWOD is a big success, with many views and followers across the different social media channels. Did you expect such a huge response?

I was surprised how well it did. It’s been more than a year now and we  have already gotten over 600 000 views. The reason we decided to do it in the first place was because we knew that people were stuck at home. I had read that people were learning languages. You know, all these years they wanted to learn Italian and Latin and now they have a chance because they have nothing to do. Many people were out of work. So we sent Yiddish Word of the Day out as a pick-me-up to make people feel better.

The great thing with YWOD is, that there is something for almost all levels of Yiddish proficiency. Basic vocabulary, more complex phrases, proverbs, etymology. How would you describe your target audience?

People of any age interested in Yiddish. You have many young academics learning Yiddish. You have many young radicals who are learning Yiddish. For them Yiddish represents a form of Jewish identity that they feel comfortable with and that fits their left-wing views. Personally, I think that we can all love Yiddish together, it doesn’t matter what your political convictions are. It is very important that Yiddish be a way to bring Jews together. So there are young people who watch me,  especially students of Yiddish. You know, the Workmen’s Circle has a lot of Yiddish students right now. And it’s good for them to find something in their inbox every morning that they didn’t practice in the classroom. So they get Yiddish from a native speaker aside from their teacher. That’s important, too. 

And then many of the people who are interested in the program heard Yiddish as children. They are children of Holocaust survivors. All these years they were making it in America or in Israel, had their careers and they forgot about Yiddish. And now suddenly they themselves are in their sixties and seventies. They started to remember when their parents and grandparents were speaking Yiddish. So I think this really strikes a chord for them, hearing words and expressions they haven’t heard in fifty years.

In YWOD you show that Yiddish is fun, but also that it is an extremely rich language.

Yes. In the United States, many Americans see Yiddish as not really a language. They think that it doesn’t really have a grammar, that it’s just full of curses. That used to upset me. But then I realized that they simply don’t know. So part of the reason I am doing this, is to educate people. Show them how many beautiful proverbs there are, words of wisdom.

I like to share expressions with an „aha“ effect. For example „It’s too bad the bride is too pretty“ (A khisorn: di kale iz tsu sheyn / א חסרון: די כלה איז צו שיין). You use this expression when somebody complains about something he should be happy he has it at all. When you hear it the first time, you may not get it. You have to think about it. How could a bride be too pretty? I like the aha moment.

It’s so much more subtle than just using vulgar expression or words like  Gey kakn oyfn yam or shmuk, which a lot of people do know. But these words shouldn’t be used in every day conversation, let alone in the headline of a newspaper article. It’s very vulgar. Dos past nisht.

Among the Forverts readers, you also have members of the Hasidic community. In a way, the Forverts serves as one of the bridges between the secular Yiddish and the Hasidic communities. The YWOD series could also be used to study English. Do you think it is being used this way too?

It’s hard to know exactly how many Hasidim are reading us or watching our videos. The way the Hasidim share things from the internet is usually via WhatsApp groups, where there is one gatekeeper, who decides what to share. Someone told me that they are watching my cooking show. I am assuming that the stories that we do about Hasidic life are read, because their English is simply not good enough to be able to read it in the general press or in the English Forward, so they would come to us to read it. 

When it comes to YWOD, I have not been getting feedback from the Hasidic community so far. Could be they are silently watching and enjoying it, but not saying anything.

I heard that the Duolingo Yiddish course is also used by some Hasidim to study English.

Duolingo is a different situation. The makers of the Duolingo Yiddish course decided to use the Hungarian-hasidic Yiddish pronunciation — it’s not a decision they made lightly, by the way. But I think it’s psychologically very important for getting Hasidim to feel validated. Of course, I would wish that they did not mix in so many English words. Their parents and grandparents spoke a more authentic Yiddish. The younger generation is already mixing in so much English that it looses the flavor to some extent, because the English words are pushing out the old Yiddish words, and that’s unfortunate. But at the same time, we want them to feel that their Yiddish is important and we will learn from each other.

In any case, it’s very exciting times for anyone departing on the adventure of learning Yiddish, with plenty of new offers to choose from: new Yiddish textbook In eynem, Duolingo Yiddish course and a number of very popular TV series, where Yiddish plays an important role (like Shtisel or Unorthodox), just to name a few.

Yes. And one important thing you didn’t mention: The Knesset now has a lobby of members who want their government to provide support for the Yiddish culture, to raise the prestige of Yiddish. This is very new. You know, the children of Holocaust survivors or the survivors themselves spoke Yiddish. The Russian Jews who came spoke Yiddish, but you wouldn’t have it in any official capacity. I was at the meeting where the Knesset discussed this topic and hearing them discuss how important it is for Yiddish to be acknowledged is really special.

I think a lot of the interest in Yiddish has to do with an interest in authenticity. People want see what the culture was like for our grandparents and great-grandparents, instead of just connecting superficially. Some feel kind of lost. They know that they are Americans, they know that they are Jewish, but they don’t really know what it means to be Jewish. When you know Yiddish — or for that matter, if you are Sephardi and you know Ladino — it really opens up so many possibilities. 

And another thing that I feel is very important, is for those Jews who have grandparents who are alive — or even only their parents — to be able to connect to them. It’s such an important part of Judaism to transmit the family stories, the traditions, the language, the songs, the jokes. So I think that’s a wonderful package that grandparents can transmit to their grandchildren. And Yiddish is a part of it.

Are we experiencing a popular renaissance of Yiddish?

Yes, and I think it’s about time. Way overdue!

In the sixties, seventies and even in the eighties it was really sad. There was very little interest in Yiddish. The older Jews who spoke it very dying out. Their children were not interested in the language. They didn’t feel there was a future for Yiddish. Max Weinreich, Uriel Weinreich and my father, Mordkhe Schaechter, and many other professors of Yiddish were working diligently to inspire young students to learn Yiddish for their academic studies. But there wasn’t really a feeling that people were actually going to take it as part of their Jewish identity. That came later. 

It is a new time now, where people are willing to go back to the past and make a correction. In Yiddish we call it a „tikn“ (תּיקון), which means a correction, a moral correction that needs to be made. This is a tikn for us all. We need to go back to what we had before the Holocaust. We need to know what was the life like, what was the literature like, what was day-to-day life like. By recreating it, we are memorializing them in a beautiful way — not just by lighting a yahrzeit candle, but actually by integrating their culture in our lives and making it come alive again. 

A beautiful note to close on. Thank you!

Let me just ask one more question: May we look forward to more YWOD episodes soon?

Yes. Certainly, when we have a holiday or something special in the news or a certain season is coming, we will do videos about the words and expressions that fit the mood and occasion. What will happen when I run out of ideas? I will let you know. But meanwhile, I still have plenty to share.

On the website of the Forward you will find an alphabetical list of the Yiddish Word of the Day episodes — from „A“ like „Anger“ to „Z“ like „zaftik“, as well as the full playlist, containing 120 episodes.


R. Schaechter and F. Gabel during their Zoom meeting.

* Rukhl Schaechter grew up in New York in a family of Yiddishists, learning Yiddish as a mother tongue. She worked as a Yiddish teacher and wrote prize winning Yiddish short stories and songs. In 1998, she joined the Yiddish newspaper Forverts as a reporter. In 2016, she became editor of the paper. She produces and hosts the YouTube series Yiddish Word of the Day (אַ ייִדיש וואָרט אַ טאָג) and the cooking show Eat in Good Health (עסט געזונטערהייט).

** Frank Gabel is a translator and blogger.